Heute war ich 435 km unterwegs und habe dazu 10 Stunden gebraucht. Dabei waren Ladestopps in Heide (Besuch bei Freunden und somit Schuko-3kW-Laden), Flensburg und Vejle in Dänemark. Da ich über NewMotion hier in Dänemark unglaubliche 1,20 EUR/kWh zahle, habe ich die Ladezeit begrenzt und nur etwa 5 kWh nachgeladen.
Jetzt übernachte ich in Tjele und habe nur noch 141 km bis Hirtshals zur Fähre. Das dürfte ich in einem Rutsch ohne Zwischenladen schaffen. Lieber langsamer fahren als noch einen Ladestopp einzulegen. Eindrücke von heute sind unten in der Bildergalerie zu finden.
Was war den gestern mit den Problemen, die ich andeutete? Bevor ich in Würzburg losgefahren bin, hatte ich noch eine kostenlose Lademöglichkeit bei der Raststätte „Rhön Ost“ im Internet gefunden. Das waren etwa 50 km und ich beschloss dort einen kurzen ersten Ladestopp zu machen, um zu prüfen, ob’s noch kostenlos ist. „Um so weniger muss ich dann beim eigentlich geplanten Ladestopp in Kirchheim zahlen“, dachte ich. Tatsächlich, in Rhön Ost ließ sich der Ladevorgang ohne Karte starten. Aber warum zeigte das Display des Motorrads eine so lange Ladezeit an? Ich hatte die Hälfte erwartet von dem was da stand. Die Zero App zeigte es dann: Nur knapp 4 kW Ladeleistung, es sollten bis zu 8 kW sein. Ich überprüfte die Steckverbindung der C19/C20 Stecker am Ladegerät, es „sprazelte“ Kontakte verbogen?. Dann stellte ich fest, dass nur einer der Doppellader in Betrieb war. Das Zusammendrücken der Stecker brachte aber nichts, es sprazelte weiter in der Steckverbindung. Durch das Probieren hab ich bei diesem Ladestopp 20 min Zeit verloren. Auf der Weiterfahrt nach Kirchheim grübelte ich, was das Problem sein kann. Vielleicht stimmt ja was mit der Verbindung der Leitungen im Stecker nicht. Dann fiel mir ein, dass ich kein Werkzeug zum Aufschrauben der Stecker dabei hatte. Ein kleiner Kreuzschlitzschraubendreher würde reichen. Die Tankstelle auf dem Autohof in Kirchheim hatte auch nichts, so dass ich dann Wohnmobilisten draußen fragte. Da fand sich dann ein Schraubendreher. Stecker geöffnet und siehe da: Eine Kontaktschraube konnte ich gleich kräftig nachziehen und die andere … war gar nicht mehr im Kontakt! Sie lag aber noch im Gehäuse, so dass ich das auch reparieren konnte. Volle Ladeleistung bei Autohof am Kirchheimer Dreieck. Selbst schuld: Man soll doch keine Litzen verlöten und dann in eine Schraubverbindung setzen! Bei meinen neueren Ladekabeln habe ich korrekt Aderendhülsen verwendet, bei dem orangen aber noch nicht. Soweit zum ersten Ladestopp.
Der letzte Ladestopp vor Hamburg sollte in Soltau sein. Da gab es aber keinen RFID-Kartenleser an der Säule, sondern wieder mal irgendwas lokal-proprietäres. In der Wattfinder-App sah ich dann auch eine Schilderung „Konnte mit der NewMotion App nicht freischalten“. Gut, dass ich inzwischen immer erst prüfe, bevor ich die Ladeausrüstung aufbaue, aber hier hätte ich es besser vorbereiten können. Das Problem: Ich hatte Soltau als recht weites nächstes Ziel gewählt und nur noch 14 % im Akku. Es fand sich die Info über eine weitere sogar kostenlose Ladesäule wenige km weiter auf dem Parkplatz des Heide-Parks. Anstatt mich auf die genaue Position bei goingelectric zu verlassen, fragte ich aber erst an der Kasse des Parks nach. Keiner wusste was von einer Lademöglichkeit. Ich fuhr dann weiter zu der Position und fand die Ladesäule. Leider standen da aber schon ein Tesla und ein BMW i3 dran… Das ist nämlich die Ladesäule neben dem Hotel und wer weiß, wo die Gäste gerade sind. Wieder nichts, wieder Zeit verloren!
Nächste Möglichkeit laut App: Schneverdingen, 14 km weiter. Unterwegs dahin erinnerte ich mich aber an den Tipp eines Bekannten, dass Bauernhöfe auch immer Drehstrom haben. Und Adapter hab ich ja genug dabei, vielleicht muss ich gar nicht bis nach Schneverdingen. Nach wenigen km Fahrt sah ich einen Bauernhof mit einer riesigen Solarmodulfläche auf dem Dach, als ich zur Einfahrt kam sah ich dann noch 2 Motorräder im Hof stehen. Also, rein da und gefragt! Der Besitzer war gerade in der Werkstatt und half mir sehr freundlich weiter. Das Foto ist im gestrigen Beitrag ja zu sehen.
Das erste Mal aufladen in Dänemark. Teurer Strom, über NewMotion 1,20 EUR/kWh!
Diese Autobahnbrücke kannte ich bisher nur von dort oben mit dem Ausblick auf Vejle. Hier mal der Blick von der anderen Richtung.
Diese schönen und auffälligen Gebäude sieht man auch von der Autobahnbrücke. Hier nun für mich erstmals aus der Nähe.
Die letzten 70 km bis zur Unterkunft waren Landstraße, endlich mal nicht Windschatten- sondern „richtig“ Motorrad-Fahren.
Die schöne Unterkunft in Tjele (Farm61) und das Motorrad hängt schon am Strom.
(English version)
Today I was traveling 435 km and that took 10 hours. There were charging stops in Heide (visit friends and thus Schuko 3 kW charging), Flensburg and Vejle in Denmark. Now I stay in Tjele and have only 141 km to Hirtshals to the ferry. I should be able to do that in one leg without intermediate charging. I better drive slower than to make a charge stop. Impressions of today can be found below in the picture gallery.
What were the yesterday problems I mentioned? Before I started in Würzburg, I had found a station free of charge at the rest area „Rhön East“ on the Internet. That was about 50km and I decided to make a short first charge stop there to see if it’s really free. „The less I have to pay at the planned charging stop in Kirchheim,“ I thought. In fact, in Rhön East, the charging process could start without a RFID card. But why did the bike’s display show such a long charging time? The Zero App showed it then: Only just 4 kW charging power, it should be up to 8 kW. I checked the plug connection of the C19 / C20 plugs on the charger and there was a „sparking“ sound – contacts bent? Then I realized that only one of the twin chargers was in operation. I pressed the plugs together but it brought nothing, it continued to spark in the connector. So have lost 20 minutes at this charge stop without effective charging. On the way to Kirchheim, my head worked to guess what the problem could be. Maybe something is wrong with the connection of the cables in the plug. Then I remembered that I had no tools for unscrewing the plug! A small Phillips screwdriver would be necessary. The petrol station in Kirchheim had nothing, so I then asked RV drivers on the parking lot. They had a suitable screwdriver. I opened the plug and saw: One contact screw I could tighten immediately and the other … was no longer in contact! But it was still lying in the case, so that I could fix that too. Now: Full charging power at Autohof at Kirchheimer Dreieck. It was my own fault: You should not solder any cables and then put them in a screw connection! For my newer charging cables, I have used correctly cable end sleeves, but in the orange cable not yet. So far about the first charge stop.
The last stop only short in english: One station in Soltau I could not start with my RFID card and the next (actually free) was only some km further. But it was occupied by a Tesla and a BMW i3. It was a parking lot of a hotel and who knows, where these guests where. I had only 14 % in the battery left. On the way to the next village with a charging station, I simply stopped by a farm and ask for a red three phase plug. That you can see on the pictures of yesterday.
My first charge stop in Denmark. Quite expensive energy: 1,20 EUR/kWh!
The highway which I normally drive to the ferry. Vejle I only knew from there. No I’ve made a charge stop here.
These nice buildings I saw up to now only from he highway. Now I am close to them.
The last 70 km to the accomodation – no trucks, no slipstream, just motorcycling!
My nice accomodation in Tjele (Farm61) and the bike is already connected to a plug.